Kranken­gym­nastik für das zentrale Nerven­system (KG ZNS) in Tegel

Erkrank­ungen oder Schäd­igung des zentralen Nerven­systems (ZNS) haben häufig moto­rische Beein­trächtig­ungen und Störungen bei der Auf­nahme und Verar­beitung von Sinnes­ein­drücken zur Folge. Körper­empfinden und Gleich­gewicht können dadurch ebenso in Mit­leiden­schaft gezogen werden wie die Kontrolle über Haltung und Beweg­ung sowie die Kommu­nikations­fähig­keit der Betrof­fenen.

Die Ursachen für solche Schädi­gungen sind häufig schwere Schick­sals­schläge, etwa ein Schlag­anfall, ein Schädel-Hirn-Trauma oder schwere Erkrank­ungen wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose, die eine komplexe Therapie erfordern. Am Lichter­Schatten Therapie­zentrum in Reinic­ken­dorf können wir Betrof­fene ganz­heit­lich und integrativ mit einem inter­diszi­pli­nären Team ver­sorgen.

Dabei stellen wir stets die Bedürf­nisse des Patienten in den Mittel­punkt – so, wie sie sich aus seinem bis­her­igen Leben, seinem sozialem Umfeld und seinen Inte­ressen ergeben. Denn unser Ziel ist es, unseren Patienten die Mög­lich­keit zu geben, ihre Lebens­qua­lität in einem eigen­ver­ant­wort­lichen, selbst­bestim­mten Alltag wieder zu erlangen.

Gezielte Unterstützung für das persönliche Umfeld

Erkrank­ungen des zentralen Nerven­systems stellen häufig auch das per­sön­liche Umfeld der Betrof­fenen vor beson­dere Heraus­ford­erungen. Nicht selten müssen Menschen, die bis vor Kurzem noch ein selbst­stän­diges und aktives Leben geführt haben, in vielen Bereichen des Alltags unter­stützt oder betreut werden. Plötzlich ist Hilfe bei ganz alltäg­lichen Ver­richt­ungen nötig – von Ein­käufen über die Körper­pflege bis hin zu Ämter­gängen. Nicht selten sind auch die emotio­nalen Belast­ungen der Ange­hörigen erheblich.

Dank eines ganz­heit­lichen An­satzes, der neben physio­thera­peutischen auch sozial­päda­gogische Angebote bein­haltet, können wir am Lichter­Schatten Therapie­zentrum in Tegel Ange­hörige und enge Freunde gezielt beraten und unter­stützen.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Unter­stützung benötigen!

Eine Behand­lung im Lichter­Schatten Therapie­zentrum in Tegel ist nicht möglich? Wir kommen gerne auch zu Ihnen nach Hause. Verein­baren Sie einfach einen Termin mit uns.

Physio­­thera­­peutische Maß­­nahmen in Reinicken­dorf

Für die physio­thera­peu­tische Behand­lung von neuro­log­ischen Erkrank­ungen gibt es drei unter­schied­liche Therapie­konzepte: die Bobath-Therapie, Vojta-Therapie und die PNF-Therapie. Jede dieser Behand­lungs­formen hat unter­schied­liche Schwer­punkte und Therapie­ansätze. Allen gemeinsam ist eine ein­geh­ende Befund­ung zu Beginn der Behand­lung sowie eine enge Zusammen­arbeit zwischen Therapeut und Patient.
Da die Kranken­gym­nastik für das zentrale Nerven­system ein thera­peut­ischer Schwer­punkt des Lichter­Schatten Therapie­zentrums ist, können wir unseren Patienten alle drei Therapien anbieten:

Bobath

Die Bobath-Therapie wurde von Dr. Karel Bobath und seiner Frau, der Physio­thera­peutin Dr.h.c. Berta Bobath entwickelt. Das Therapie­konzept macht sich die Um­orga­nisa­tions­fähig­keit des Gehirns zunutze, wodurch es gesunden Hirn­regi­onen möglich ist, Auf­gaben von erkran­kten Hirn­regionen zu lernen und zu über­nehmen.

Verordnet wird Bobath z. B. als physio­thera­peutische Behand­lung nach Schlag­anfällen oder Schädel-Hirn-Verletz­ungen. Auch Patienten mit Morbus Parkinson und Multipler Sklerose können von dieser Therapie­form profitieren.
Im Gegen­satz zu den meisten anderen Therapien ist Bobath ein hand­lungs­orien­tiertes Konzept ohne standard­isierte Übungs­folgen. Die thera­peut­ischen Aktivitäten orien­tieren sich statt­dessen an einer Reihe von Grund­prinzipien und werden indivi­duell auf den Alltag des Patienten zuge­schnitten.

Vor­aus­setz­ung für eine erfolg­reiche Behand­lung ist die konse­quente Förd­erung und Stimu­lation des Patienten – möglichst durch alle betreu­enden Personen. Der Patient selbst ist dabei stets ein aktiver Partner.

Ziele der Bobath-Therapie

  • Förderung der Eigen­aktivität
  • Verbes­serung der Haltungs- und Bewegungskontrolle
  • Verbesserung des Gleichgewichts
  • Erhöhung der Sicherheit im Alltag
  • Unterstützung pflegerischer Maßnahmen
  • Sicherung der Herz-Kreislaufstabilität und Wachheit (bei Patienten mit schwersten Behinderungen)

Vojta

Die Vojta-Therapie wird zur physio­thera­peut­ischen Behand­lung von Haltungs-und Bewegungs­stör­ungen sowie bei Stör­ungen des zentralen Nerven­systems eingesetzt. Grund­prinzip der von Prof. Dr. Václav Vojta ent­wickelten Therapie ist die Akti­vierung von auto­mat­ischen Bewegungs­mustern, die von Geburt an im zentralen Nerven­system ange­legt sind – z. B. beim Greifen, Aufrichten oder Laufen.

Durch wieder­holtes Auslösen dieser Muster werden Block­aden innerhalb der nerv­lichen Netz­werke zwischen Gehirn und Rücken­mark gelöst oder neue nerv­liche Verbind­ungen gebahnt. Auslöser ist stets ein gezielter Druck des Thera­peuten auf eine spezifische Körper­zone. Damit können die ange­bor­enen Beweg­ungs­muster wieder aktiviert werden.

Ziele der Vojta-Therapie

  • Verbesserung des Gleich­gewichts bei Bewegungen
  • Aufrichtung des Körpers gegen die Schwer­kraft
  • Ermöglichung oder Verbesserung ziel­ge­richteter Greif- und Schritt­bewegungen
  • Aktivierung der Blasen- und Darm­regulation
  • Verbesserung der Atmungs­funktion
  • Aktivierung und Verbesserung von Saug- und Schluck­reflexen
  • Aktivierung und Verbesserung von Zungen- und Kiefer­beweg­ungen

PNF

PNF (Pro­prio­zep­tive Neuro­musku­läre Fazili­tation) kann in vielen klin­ischen Bereichen einge­setzt werden – ins­beson­dere in Neurologie, Ortho­pädie und Chirurgie. Ziel der Therapie ist es, durch gezielte Stimu­lation das Zusammen­spiel zwischen Nerven und Muskeln zu erleich­tern und zu verbessern. Dabei werden werden z. B. Druck- und Zug-Reize einge­setzt, aber auch visuelle und akus­tische Reize.

PNF nutzt dazu vor­han­dene Fähig­keiten des Patienten und setzt sie gezielt zur Ver­besse­rung der Beweg­ungs- und Halt­ungs­kontrolle ein. Ange­wendet wird die Therapie vor allem bei Bewegungs­stör­ungen aufgrund Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, eines Schädel-Hirn-Traumas oder Schlag­anfalls, ebenso nach Sport­unfällen und Gelenk­opera­tionen. Bei schweren Erkrank­ungen oder Verletz­ungen fördert PNF lebens­erhalt­ende Funk­tionen wie die Atmung oder das Schlucken.

Ziele der PNF-Therapie

  • Normalisierung der Muskel­spannung
  • Förderung der Mobilität, Geschick­lichkeit, Koordination
  • Verbesserung der Stabilität, Ausdauer, Kraft

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Soweit eine medi­zin­ische Not­wendig­keit beim Patienten besteht, können alle nieder­gelas­senen Ärzte aller Fach­rich­tungen ein Rezept zur Physio­the­rapie als soge­nanntes Heil­mittel aus­stellen. Dazu zählen z.B. Haus­ärzte, Ortho­päden, Durch­gangs­ärzte, Neuro­logen, Zahn­ärzte, aber auch Derma­tologen und Lympho­logen. Fragen Sie bei dem Arzt Ihres Ver­trauens nach.

Dabei werden manche Heil­mittel von manchen Fach­rich­tungen der Ärzte häufiger ver­ord­net. So ver­schreiben Neuro­logen z.B. häuf­iger Kranken­gym­nastik ZNS. Die meisten Ver­ord­nungen für Physio­therapie stellen jedoch Haus­ärzte und Ortho­päden aus. Sollten Sie auf­grund einer be­stimm­ten Erkrank­ung bei einem Fach­arzt in Behand­lung sein, wird dieser am ehesten das pass­ende Heil­mittel ver­ord­nen.

Zu Ihrem ersten Termin bringen Sie bitte mit:

  • Verord­nung,
  • Ver­sicher­ten­karte,
  • aktu­elle Arzt­be­richte, Befunde, OP-Berichte (wenn vor­handen auch die aktuelle Aus­wert­ung von Rönt­gen-, MRT- oder CT-Unter­suchung),
  • Bequeme Klei­dung (T-Shirt, Sport­hose),
  • Großes und kleines Hand­tuch,
  • Sport­schuhe.

Wir weisen darauf hin, dass wir den ersten Termin zur Befund­auf­nahme und Besprech­ung nutzen, um indivi­duell für Sie einen opti­malen Behand­lungs­plan zu er­stellen.

Die Kosten sind im Heil­mittel­katalog fest­ge­legt und richten sich nach der ver­ord­neten Maß­nahme. In der Regel beträgt die Zu­zahl­ung für Patienten 10 % der Behand­lungs­kosten zuzüglich 10 Euro pro Rezept. Die je­weil­igen Behand­lungs­kosten variieren je nach ver­ord­neter Maß­nahme.

  • Bei Patienten, die eine Beschein­igung über eine Befrei­ung von der Zu­zahlung von ihrer Kran­ken­kasse haben, über­nimmt die Kranken­kasse 100 % der Kosten.
  • Bei Arbeits­un­fällen über­nimmt die Berufs­genossen­schaft die gesamten Kosten für die ver­ord­neten The­rapien.
  • Bei Privat­patienten richten sich die Kosten für eine Behand­lungs­ein­heit nach dem gewähl­ten Leis­tungs­satz. Wir erteilen gerne Aus­kunft.

Was Sie nach Behand­lungs­ende ins­gesamt bezahlen müssen, können Sie jeder­zeit bei uns er­fragen.

Bei Erwachsenen wird Kranken­gym­nastik ZNS ange­wendet, um natür­liche Beweg­ungs­muster sowie Körper­wahr­nehmung, Gleich­gewicht und Beweg­ungs­über­gänge zu ver­bessern. Ziel ist es, die Selbst­ständig­keit des Patienten im Alltag so schnell und gut wie möglich zu erhöhen und somit auch die Lebens­qualität zu steigern. Die Fort­bil­dung, die zur Behand­lung von Erwach­senen benötigt wird, unter­scheidet sich von der Fort­bil­dung für die Behand­lung von Kindern.

Ziel bei der Therapie bei Kindern ist es dagegen, Ent­wick­lungs­ver­zög­erungen, Wahr­nehm­ungs­stör­ungen, Koor­dina­tions- oder Beweg­ungs­stör­ungen durch gezielte Beweg­ungs­reize zu behandeln. Je nach Alter werden dabei ver­schieden Methoden einge­setzt, um das motor­ische Lernen anzu­regen. Diese Methoden werden auch bei schwerst- oder mehr­fach­behin­derten Säug­lingen und Kindern ange­wendet, um natür­liche Beweg­ungen und Beweg­ungs­über­gänge zu üben. Darüber hinaus können so auch Vital­funktion erhalten oder ver­bessert werden.

Die Bobath-Therapie ist ein beweg­ungs­thera­peut­isches Behand­lungs­konzept ohne vor­ge­schrie­bene Tech­niken oder Übungen. Im Mittel­punkt steht das hand­lungs­orien­tierte Training körper­licher geis­tiger, emo­tio­naler und sozialer Fähig­keiten. Ange­wendet wird die Bobath-Therapie vor allem bei Patien­ten, deren Motorik, Wahr­neh­mung oder Gleich­gewicht aufgrund neuro­log­ischer Funk­tions­stör­ungen beein­träch­tigt sind. Vor­rang­iges Behand­lungs­ziel ist es, die Selbst­ständig­keit und Hand­lungs­fähig­keit im Alltag durch Eigen­akti­vität so gut wie möglich wieder­herzu­stellen.

In der Vojta-Therapie werden keine aktiven Bewegungs­muster oder Beweg­ungs­funk­tionen geübt. Über gezieltes Stimulieren (Triggern) bestimmter Aus­löse­zonen (Trigger­punkte) an bestimmten Stellen des Körpers oder der Extre­mitäten werden motor­ische Basis­muster bzw. Reflexe aus­gelöst. Ziel ist es, Beweg­ungs­muster und ange­borene Funk­tionen zu akti­vieren und zu ver­bessern.

Bei der PNF-Therapie werden Proprio­zeptoren gezielt angeregt. Diese Rezep­toren befinden sich in Muskeln, Gelenken und Sehnen und leiten Infor­mati­onen über die Haltung und Bewegung des Körpers an das zen­trale Nerven­system weiter. Durch gezielte Stimu­lation der betroffenen Körper­ab­schnitte werden natür­liche Beweg­ungs­muster, die im zen­tralen Nerven­system abge­speichert sind, ange­regt. Ziel der Behand­lung ist es, das Zusammen­spiel zwischen Nerven und Muskeln zu ver­bessern.

Pro Rezept können maximal 10 Ein­heiten ver­ordnet werden. Der Gesamt­umfang der Behand­lung richtet sich nach der Diagnose und kann bei Erwach­senen bis zu 30 Ein­heiten und bei Kindern (bis zum voll­endeten 18. Lebens­jahr) bis zu 50 Ein­heiten betragen. Thera­peut­isch sinn­voll sind dabei 1 bis 3 Behand­lungen pro Woche. Genaueres legt Ihr behan­delnder Arzt fest. Bei schwer­wie­genden Erkran­kungen ist eine Behand­lung bis zu 6-mal wöchent­lich möglich.

Eine Therapie­ein­heit dauert ca. 25 Minuten; bei doppel­ter KG-ZNS sind es ca. 50 Minuten

Krankengym­nastik für das zentrale Nerven­system darf nur von ausge­bil­deten Physio­thera­peuten mit ent­sprech­ender Weiter­bil­dung in der Bobath- und/oder PNF- und/oder Vojta-Thera­pie durch­ge­führt werden.

Kranken­gym­nastik für das zentrale Nerven­system oder neuro­logische Kranken­gym­nastik ist ein Ober­begriff über ver­schiedene Therapie­konzepte (Bobath-, PNF-, Vojta-Therapie). Ange­wendet wird KG-ZNS, um Stör­ungen und Beein­träch­tigungen zu behan­deln, die Folgen einer Erkran­kung oder Ver­letzung des zen­tralen Nerven­systems sind. So können zum Beispiel Beein­träch­tigungen der Haltungs­kon­trolle, Beweg­ung oder Kommu­nika­tions­fähig­keit mit KG-ZNS behan­delt werden. Ziel ist die best­mög­liche Wieder­erlan­gung der Selbst­stän­dig­keit und sozialen Teil­habe.

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