Hirnleistungstraining/ neuropsychologisch orientierte Behandlung (NOB)
Ergotherapeutisches Hirnleistungstraining dient der Aktivierung und Förderung geistiger (kognitiver) Fähigkeiten. Angewendet wird die auch als „neurologisch orientierte Behandlung“ bezeichnete Therapie vor allem in der Geriatrie, Neurologie und Psychiatrie. Sie dient insbesondere zur Therapie von PatientInnen mit neuropsychologischen und kognitiven Krankheits- bzw. Störungsbildern oder Entwicklungsverzögerungen. Aber auch Menschen nach belastenden medizinischen Behandlungen wie einer Chemotherapie oder Bestrahlung profitieren von einem Hirnleistungstraining.
Behandelt werden vor allem Störungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeits- Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie Störungen der Reaktion und der Ausdauer. Um diese Fähigkeiten sehr gezielt zu verbessern – und nach Möglichkeit wiederherzustellen – werden verschiedene Maßnahmen und Methoden eingesetzt. Da jede Einschränkung so spezifisch wie möglich behandelt wird, richten sich die genauen therapeutischen Maßnahmen nach dem individuellen Befund sowie nach Art und Umfang der Einschränkungen. Die übergeordneten Behandlungsziele sind dabei stets eine Verbesserung der Teilhabe und Alltagsbewältigung und eine Erhöhung der Lebensqualität.
Ziele der Hirnleistungstrainings
- Verbesserung der visuellen und auditiven Wahrnehmung
- Verbesserung der Orientierung (bzgl. Ort, Raum, Zeit, Personen)
- Stärkung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses
- Steigerung der Konzentration und Aufmerksamkeit
- Verbesserung der Reaktionszeit und des Reaktionstempos
- Förderung des sprachlogischen und numerischen Verständnisses
- Verbesserung des Abstraktions-, Organisations- und Problemlösungsvermögens
Welche ergotherapeutischen Methoden werden angewendet?
Beim Hirnleistungstraining kommen unterschiedliche ergotherapeutische Methoden zur Anwendung. Häufig werden diese auch mit Maßnahmen der Physiotherapie, Übungen wie Gehirnjogging oder dem Nachstellen und Trainieren konkreter Alltagssituationen kombiniert.
Mit alltagsbezogenen Übungen oder Rollenspielen werden Aktivitäten und Fertigkeiten wie das Ausfüllen von Formularen, Einkaufen oder das Verhalten im Straßenverkehr trainiert. Soziale Interaktion und interaktive Umgangsformen werden in Projektgruppen, Rollen- und Regelspielen geübt. Durch spezielle, individuell angepasste Trainingsmaßnahmen mit Bezug auf den Alltag oder die Biografie der PatientInnen können die Leistungen des Gehirns gestärkt werden. Auch das Erlernen von Kompensationsstrategien und des Umgangs mit externen Hilfen kann Teil eines Hirnleistungstrainings sein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Hirnleistungstraining kommt für Menschen mit angeborenen, krankheits- oder unfallbedingten Beeinträchtigungen der geistigen Fähigkeiten infrage. Es kann bei PatientInnen jedes Alters angewendet werden.
Hirnleistungstraining ist ein sogenanntes Heilmittel und wird von Haus- bzw. FachärztInnen (z.B. NeurologInnen, PsychologInnen etc.) verordnet. Die Kosten für eine ärztlich verordnete Therapie werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.
Mit Hirnleistungstraining können kognitive Fähigkeiten erhalten und verbessert werden, z.B. logisches Denken, Erinnern oder Problemlösen.
Eine einzelne Therapiesitzung dauert 30 Minuten.
Die Behandlung findet im LichterSchatten – Therapiezentrum, bei Ihnen zu Hause oder im Heim statt. Ausschlaggebend ist eine entsprechende ärztliche Verordnung.
Grundsätzlich bestimmt die Verordnung und die ergotherapeutische Diagnostik, ob Hirnleistungstraining in Einzel- oder in Gruppentherapie durchgeführt wird. Bedingung für eine Gruppentherapie ist die Feststellung der Gruppenfähigkeit der PatientInnen. Wenn bereits eine Einzeltherapie stattgefunden hat, ist für eine Gruppentherapie keine erneute ergotherapeutische Diagnostik nötig.
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